Kompressionsstrümpfe werden für die Langzeit- und Dauerbehandlung eingesetzt. Der Kompressionsstrumpf sichert das erreichte Therapieergebnis und beugt Rückfällen vor. Zudem wirkt er für sich allein bereits einer weiteren Verschlechterung des Venenleidens entgegen.

Voraussetzung für den Erfolg der Behandlung ist ein an die jeweiligen Maße des Patienten optimal angepasster Strumpf. Aus diesem Grund werden die Beine bzw. Arme des Patienten im Sanitätshaus zunächst sorgfältig vermessen, bevor der passende Strumpf ausgesucht wird. Ein Musterblatt legt Menge und Orte der Maße für jeden Strumpf fest.

RAL_Messpunkte

Messpunkte nach RAL-GZ 387/1

Um größtmögliche Wirkung zu erzielen, muss der Kompressionsdruck des Strumpfes am Krankheitsbild ausgerichtet und darf nicht überall am Bein gleich hoch sein. Der höchste Druck liegt in der Fesselgegend und nimmt nach oben ab. Unterhalb des Knies darf er höchstens 70 Prozent, am Oberschenkel nur noch 40 Prozent betragen. So ist gewährleistet, dass das Blut aus dem tiefsten Punkt des Beines nach oben geleitet wird. Damit die Strümpfe diesen Anforderungen gerecht werden können, gibt es sie in unterschiedlichen Größen und Längen. Generell gilt: So lang wie nötig, so kurz wie möglich.

Medizinische Kompressionsstrümpfe werden in vier verschiedene Kompressionsklassen eingeteilt, die sich von einander in der Intensität des Andrucks in Ruhe unterscheiden: Der Arzt entscheidet abhängig von dem Befund und dem Ort, wo sich die Abflussstörung befindet, in jedem Einzelfall, welche Kompressionsklasse und welche Strumpfart (Länge, Material) für die Behandlung notwendig sind. Eine starre Zuordnung einer Kompressionsklasse zu einer Diagnose ist nicht sinnvoll. Je nach Indikation muss er auf der Verordnung außerdem angeben, ob der Patient rund- oder flachgestrickte Kompressionsstrümpfe erhalten soll.

 

Kompressionsklasse Kompressionsintensität Kompression in kPa1) Kompression in mmHg2)
I leicht 2,4 bis 2,8 18 bis 21
II mittel 3,1 bis 4,3 23 bis 32
III kräftig 4,5 bis 6,1 34 bis 46
IV sehr kräftig 6,5 und größer 49 und größer
1) 1 kPa = 7,5 mmHg
2) 1 mmHg = 0,133 kPa

Kompressionsklassen, Quelle: Gütesicherung RAL-GZ 387/1, Januar 2008

Bei der Anfertigung von Kompressionsstrümpfen kommen unterschiedliche Materialien zum Einsatz. So ist es der Industrie in den letzten Jahren gelungen, immer feinere und transparentere Strümpfe herzustellen. Obwohl sie heute von normalen Strümpfen kaum noch zu unterscheiden sind, garantieren sie ihren medizinischen Nutzen. Die Mindesthaltbarkeit beträgt bei regelmäßiger Nutzung sechs Monate. Die hohe Qualität und medizinische Wirksamkeit garantiert das RAL-Gütezeichen. Mehr Informationen zum RAL-Gütezeichen finden Sie unter ⇨ www.gzg-kompressionsstruempfe.de.